The Way of the Water

Ein Kunstparcours der Tangente vom Sonnenpark bis zum Viehofner See entlang der Traisen und dem Mühlbach kuratiert von

Joanna Warsza

Lorena
Moreno-Vera

Programm

ALGAE-BRUNCH 1.5. // 12:00 UHR

Die Existenz aller lebenden Organismen hängt vom Wasser ab. Wenn wir ein Glas Wasser trinken, fließt dieses Wasser durch uns zurück in die Welt. Mit jedem Schluck treten wir in einen artenübergreifenden Austausch mit verschiedenen Lebewesen, aber auch mit meteorologischen, kulturellen, ökologischen und geophysikalischen Technologien.

Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser; es ist Lebensquelle und tödliches Element zugleich, bringt Rettung und Gefahr. 

Es kann auch eine Grenze markieren oder ein Zeichen für Verschmutzung sein, ein Träger von Zeit, Erinnerung und Wandel, von kolonialer Ausbeutung oder indigenen Kämpfen. Wasser ist transnational, transkorporal und politisch. Die meisten menschlichen Siedlungen wurden entlang von Flüssen errichtet. Flüsse sind das Rückgrat, die Lunge, die Beine und der Kopf der urbanen Entwicklung. Sie durchschneiden unsichtbare und sichtbare Mauern und Zäune und dienen sowohl als Beförderungsmittel als auch als Barriere. So auch in St. Pölten, das einst zur Römerzeit an der Traisen gegründet wurde.

Den Ausgangspunkt der Ausstellung „The Way of the Water“ bildeten eine Reihe grundlegender Fragen an die Künstler:innen:

Was bedeutet es für euch, eine Zusammenarbeit mit dem Fluss einzugehen? Wie kann Kunst in Wechselwirkung mit dem Fluss, seinen jahreszeitlichen Veränderungen, der Sonne, der Trockenheit, den Regenfällen, seinen künstlichen Formen und wechselnden Gestalten entstehen? Wie können wir unser Menschsein „im Fluss“ ver­mitteln? Als Teil eines „Hypersea“ aus unzähligen Verkörperungen von Wasser? Können wir Interventionen oder konzeptionelle Gesten entwerfen, die nicht nur von ökologischem Bewusstsein sprechen, sondern sich auf subtile Weise mit diesem verbinden? Mit dem Fluss sprechen, im Fluss sitzen, mit dem Fluss fließen?

„Hydrofeminismus“

Eine wichtige Inspirationsquelle der Ausstellung sind die Schriften der feministischen Wissenschaft­lerin Astrida Neimanis über „Hydrofeminismus“ und die Idee, dass wir Menschen über die undichte, durchlässige und transkorporale Ontologie des Wassers den planetarischen „Hydrocommons“ angehören. Gemeinsam mit dem Fluss werden wir Kunst als Sprache nutzen, die nachvollziehbar macht, was es wirklich bedeutet, ein Glas Wasser zu trinken, mit Wasser zu denken und selbst Wasser zu sein, sowohl in St. Pölten als auch anderswo in der Welt.

Route

Die Route beginnt am Mühlbach bei Solektiv im Sonnenpark und folgt dann dem Verlauf von Traisen und Mühlbach von Süden nach Norden.

Koordinaten: 48.184291, 15.626015

Künstler:innen

Roberta Lazo
Valenzuela

Die Lilienfelderin Roberta Lazo Valenzuela installiert an drei Orten in und um den Park Musikinstrumente auf dem Mühlbach, die vom Fluss, den Passanten, der Flora, der Fauna und dem Wetter gespielt werden. 

Lisa Tan

Lisa Tan widmet sich in ihrem Video Essay "Reading Lewis Hyde" der Verbindung zwischen den Linien auf unseren Handflächen, die an die Pfade von Flüssen und Nebenflüssen erinnern, die immer wieder Begriffe wie Zeit und Vergessen anziehen.

Am 1.5. findet im Sonnenpark der Algae Diplo­macy Brunch des belgischen Künstlers Filip van Dingen statt, gefolgt von Vorführungen, Performances und einem gemeinsamen Spaziergang. Für den ersten Teil der Route mit künstlerischen Interventionen auf dem "Weg des Wassers" ist der Sonnenpark der Ausgangspunkt.

Filip van Dingenen